„Wortreich“ schloss am 30. Juni 2023 nach 36 Tagen seine Pforten

Ausstellung mit musikalisch-literarischem Begleitprogramm fand regen Zuspruch

Chorleiterin Anneli Kujau mit den Sprachnachrichten III/2021

Vom 26. Mai bis 30. Juni 2023 Juni erlebten rund 38.000 Besucher aus nah und fern im Innenhof der Neuen Residenz zu Halle ein einzigartiges „Wortreich“. Gäste kamen aus allen Teilen Deutschlands, aber auch aus Italien, Spanien, England, Frankreich, Honduras und der Ukraine. Das Kulturland Sachsen-Anhalt ist reich an sprach- und literaturgeschichtlichen Bezügen, die in der Ausstellung unterhaltsam und abwechslungsreich vermittelt wurden. Im Mittelpunkt standen Persönlichkeiten und Ereignisse in Sachsen-Anhalt. Auf der Bühne im Innenhof der Neuen Residenz zu Halle wurde ein musikalisch-literarisches Begleitprogramm präsentiert.

Eindrücke von den Veranstaltungen auf der Freilichtbühne im Innenhof der Neuen Residenz (Diaschau):

Aus der literarisch-musikalischen Geschichte der Neuen Residenz

Die Westseite der Neuen Residenz zu Halle

Die von Kardinal Albrecht (1490–1545) ab 1531 errichtete „Neue Residenz“ ist eines der bedeutendsten Bauwerke der Frührenaissance in Deutschland. Hier vereinen sich bau- und kunsthistorische Bedeutung sowie die Tradition der Verbindung von Musik und Dichtung. In deren Konzert- und Festsälen wirkten bedeutende Hofkapellmeister, Komponisten und Musiker. Im Zusammenwirken des großen humanistischen Gelehrten und Literaten Michael Vehe (1485–1539) entstand mit Albrechts Hofkapellmeister Wolff Heintz (1490–1552) das erste deutschsprachige katholische Liederbuch im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation.

Herzog August von Sachsen-Weißenfels (1614–1680) führte diese literarisch-musikalische Verschmelzung zu einer letzten großen Blüte: Halle avancierte zu einem Zentrum der deutschen Hof-Oper im Frühbarock. Die Besonderheit der hallischen Oper lag in der Verwendung der deutschen Sprache in den Libretti. Diese wurden auch von David Elias Heidenreich (1638–1688), dem Sekretär der Fruchtbringenden Gesellschaft, verfasst und vertont. Der als „Kleines Theatrum“ bezeichnete Festsaal der Neuen Residenz war somit die erste Opernspielstätte Halles. Das heutige Opernhaus am Joliot-Curie-Platz wurde in den Jahren 1884 bis 1886 nach einem Entwurf des Berliner Architekten Heinrich Seeling und des Ingenieurs Stumpf errichtet.

Musikalisch-literarisches Begleitprogramm während der Ausstellungszeit:

Text: Jörg Bönisch | Fotos: Jörg Bönisch, Wolfgang Müller-Bönisch (1)